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Erfolgreiche Premiere für den WohnBus 2015

Zum Jahresauftakt geht es am 18. Mai 2015 nach Burgrieden, Ulm und Wangen

14 TeilnehmerInnen brachen am 9. Mai von Ravenburg zur ersten WohnBustour 2015 auf. Organisiert wurde die Tour in Kooperation mit der Regionalstelle Gemeinschaftl. Wohnen, VIA Institut in Ravensburg. Auf dem Programm das Allengerechte Wohnen in Burgrieden, ein Baugruppenmodell in Ulm und eine neugegründete Wohngenossenschaft in Wangen.

In Burgrieden wurde die Gruppe von Bürgermeister Pfaff und dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Hermann Härle, empfangen, die ihr Konzept des Allengerechten Wohnens zunächst im Rahmen einer kleinen Präsentation vorstellten. Im Anschluss stand eine Begehung der nahegelegenen Baustelle im Ortskern direkt neben dem Rathaus auf dem Programm. Mittlerweile nehmen die rund 40 hier entstehenden Wohneinheiten ergänzt um umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen und eine betreute Pflegewohngruppe konkrete Formen an.

Besonders beeindruckend war für die Besucher die stimmige Gesamtkonzeption des Projekts, bei dem die bauliche Umsetzung eng mit einem Ehrenamt basierten Sozialkonzept verwoben ist. Ein Musterbeispiel, was erreicht werden kann, wenn, wie hier, Verwaltung, Bürgerstiftung und eine Vielzahl engagierter, ehrenamtlich tätiger Menchen zusammen an einem Strang ziehen – “und zwar auf derselben Seite”, wie Bürgermeister Pfaff gut gelaunt betonte.

Im Rahmen der Präsentation wurde übrigens mehrfach auf Eichstetten hingewiesen, die zweite kleine Gemeinde in Baden Württemberg, die ein Gemeinschaftswohnmodell in Trägerschaft der Gemeinde verwirklicht hat. Beide Gemeinden belegen eindrucksvoll, dass solche Projekte auch auf dem Land und in kleineren Städten möglich sind, wenn die gewählten Vertreter mitziehen.

In Ulm berichtete Architektin Annette Weinreich auf der zweiten Station dann im Anschluss davon, dass es umgekehrt sehr schwierig sein kann, eine selbstorganisierte, -planende und -bauende Gemeinschaft aufzubauen, wenn Gegenwind von Seiten der Verwaltung kommt. Der Beharrlichkeit der Gruppe ist es zu verdanken, dass das Projekt über 26 Planungsabende am 06.06.15nun aber trotz aller Widerstände einen notariellen Kaufvertrag unterschreiben wird.

Möglich wurde die Umsetzung des Vorhabens, da die Vergabe einer kleinen Parzelle in einem großen Neubaugebiet in Ulm erstmals mit einer zeitlichen Option belegt war, innerhalb derer die Gruppe sich bewerben konnte.

Ähnliche Schwierigkeiten, aber doch anders gelagerte Erfahrungen hat die Gruppe Wohnenplus in Wangen im Allgäu gemacht, die als letztes auf dem Besuchsprogramm stand und die im Sommer 2014 eine eingetragene Wohngenossenschaft gegründet hat. Hier bewirbt sich die Gruppe um zu renovierende ehemalige Arbeiterhäuser einer alten Industriesiedlung. Die vorgezogene Rechtsformgründung sollte helfen, den Kauf beschleunigen. Die Gemeinde verhält sich allerdings abwartend und will die gesamte Industriebrache möglicherweise im Rahmen der Landesgartenschau 2024 in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Die WohnBus-Tour wurde von der BauWohnberatung Karlsruhe, der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen ARGE und der BetonMarketing Süd unterstützt.

www.wohnbus.org


Veröffentlicht am 18. Mai 2015