Kirchenkino Ketsch platzte aus allen Nähten
Film + Themendiskussion lockte über 240 Besucher nach Ketsch
Das musste man erlebt haben: Bereits um 18:00 Uhr, bei (endlich!) schönstem Sommerwetter eine lange Menschenschlange mitten auf der Enderlestraße, Bus und Autos hatten kaum ein Durchkommen. Und der Besucherzustrom nahm überhaupt kein Ende. Die KartenverkäuferInnen und die Popcorn-Maschine, später auch die Klimaanlage, waren bald total überfordert. Der Filmbeginn musste um eine halbe Stunde verlegt, viele Besucher wieder nach Hause geschickt werden, da im Kino auch bereits die seitlichen Gänge mit Zuschauern besetzt waren.
Hier ein Auszug aus dem Beitrag von Gerd Pecht in der Ausgabe der Schwetzinger Zeitung vom 26. Juli 2012:
Kirchenkino: Zuschauer erleben beim Streifen „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ amüsante und spannende Momente mit Weltstars
Senioren-WG als moderne Lebensform
KETSCH. Das hat das Kino “Central” wohl noch nicht erlebt: Vor dem Eingang bildete sich eine lange Warteschlange, etwa 240 Besucher begehrten Einlass, 200 Plätze waren jedoch nur verfügbar. Der Publikumsmagnet im Kirchenkino war der Film “Und wenn wir alle zusammenziehen?”. Er stimmte mit sanfter Ironie nicht nur junge Zuschauer nachdenklich. In einer modernen Form des Zusammenlebens zeigten die Weltstars alles, was im Alter eine Rolle spielt – von der Sexualität bis zum Tod.
Vielerlei Impressionen
Gemeindeassistent Dominik Gehringer hatte die Veranstaltung organisiert und auch den Kontakt zu dem erfahrenen Architekten Alexander Grünenwald aus Karlsruhe hergestellt, der seit Jahren alternative Wohnprojekte im Rhein-Neckar-Kreis realisiert. Auch Pfarrer Reinhard Kunkel war wieder mit von der Partie.
SWR4-Moderatorin Doris Steinbeißer leitete das abschließende Gespräch zwischen den Besuchern und dem Wohnprojekte-Experten….
…“Wenn man älter wird, was ist dann?”, fragte Alexander Grünenwald in die sich anschließende Diskussionsrunde: “Alles, was dabei eine Rolle spielt, von der Sexualität bis zum Tod, hat der Film nun gezeigt!” Als klassische Lösung nannten Besucher staatliche Bemühungen, wie das Altersheim oder Betreutes Wohnen.
Gemeinsamer Aufbruch
Um dem zu entfliehen, würden nur Widerstand und gemeinsamer Aufbruch helfen. Der Experte empfahl, sich frühzeitig Gedanken zu machen, wie das Altern mit Gesundheit und Tatkraft bewältigt werden kann. Alternative Wohnprojekte schafften Wunschnachbarn, wobei die Gruppen professionelle Hilfe von der Grundstückbeschaffung bis zur Finanzierung genießen.
Bei den Filmhelden schien Geld keine Rolle zu spielen, “aber bei uns”, sagten die Gäste. Alternative Wohnprojekte seien sogar billiger als traditionelles Wohnen, gab Alexander Grünenwald zu verstehen. Dazu meldeten sich auch Mitglieder der Wohngruppe “Oase” aus Heidelberg zu Wort. Die Vorbereitungen hätten etwa sechs Jahre gedauert. Dabei gelte die Devise: “Ich helfe Dir, damit mir geholfen wird.” Verwandte könne man sich nicht aussuchen, Freunde schon.
Soweit die heutige Ausgaber der Schwetzinger Zeitung.
Den ganzen Artikel können Sie nachlesen in der online-Ausgabe der Schwetzinger Zeitung
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Veröffentlicht am 26. Juli 2012
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