Rolle der Kulturwirtschaft in Zeiten der Coronapandemie
Appell von Verbänden der Kultur- und Kreativwirtschaft an die Spitzen der Bundes- und Landespolitik
Mit einem Schreiben an Spitzenvertreter der Bundesregierung - allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Olaf Scholz - sowie die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bzw. regierenden Bürgermeister der Länder und weitere SpitzenpolitikerInnen, hat ein breites Bündnis von Verbänden der Kultur- und Kreativwirtschaft, darunter auch der Deutsche Werkbund, einen eindringlichen Appell an die politisch Verantwortlichen gerichtet, der besonderen Bedeutung der Kulturwirtschaft im Rahmen der Maßnahmen rund um die Coronapandemie gerecht zu werden.
Wie kaum eine zweite Berufsgruppe sind Künstlerinnen und Künstler, DesignerInnen, GestalterInnen, Filmschaffende, aber auch ArchitektInnen, MusikerInnen, freie JournalistInnen, PR-Agenturen oder sonstige Berufe im Kultur- und Kreativsektor durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Umsatz- und Einnahmeausfälle teilweise unmittelbar in ihrer Existenz bedroht, lassen manche dieser Branchen doch schon in "normalen" Zeiten kaum finanzielle Spielräume; ist es fast unmöglich substanzielle Rücklagen zu bilden.
Gleichzeitig hat das Kreativmillieu entscheidenden Anteil an der sinnhaften Gestaltung unseres Alltags wie unserer Freizeit, trägt wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur kritischen Reflexion unsers Gesellschaftsmodells bei. Aber auch im Hinblick auf Arbeitsplätze und Wirtschaftsleistung ist die Kultur- und Kreativindustrie kein Wirtschaftszweig, den man einfach ignorieren kann - schließlich arbeiten in diesem Bereich rund 1,7 Millionen Menschen und erwirtschaften dabei einen Jahresumsatz von etwa 170 Milliarden Euro.
Nicht zuletzt deshalb fordern die UnterzeichnerInnen des Appells die Politik auf, für die Kulturwirtschaft maßgeschneiderte Hilfsprogramme aufzulegen, um die unmittelbaren Folgen abzumildern, aber auch den Wiederaufbau dieses Wirtschaftszweiges nach Abklingen der Pandemie durch konjunkturelle Impulse zu unterstützen.
Zu den Mitgliedern des ebenfalls unterzeichnenden Deutschen Designtags gehört auch der Deutsche Werkbund, der diese Position ebenfalls nachhaltig unterstützt und in einer vom stellvertretenden Vorsitzenden Alexander Grünenwald gezeichneten eigenständigen Stellungnahme die vom Deutschen Kulturrat entwickelte Idee der Schaffung eines eigenen Fonds für die Kultur- und Kreativwirtschaft aufgreift und auf die spezifischen Bedürfnisse, Wirkmöglichkeiten und Hintergründe des Deutschen Werkbunds und der in ihm vertretenen kreativen Berufsgruppen eingeht.
Rechts finden Sie sowohl das ursprüngliche Schreiben des Deutschen Kulturrats sowie die Stellungnahme des Deutschen Werkbunds zum Download.
Hier der Link zu einem Bericht "Appell: Offener Brief der Kultur- und Kreativwirtschaft an die Politik" auf der Webseite des DT
Hier der Link zu der inzwischen erfolgten Stellungnahme der Bundeskanzlerin vom 09.05.2020: "Merkel sichert Kulturschaffenden Unterstützung zu" als Video-Podcast
Veröffentlicht am 04. Mai 2020
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